An diesem extrem grauen (kalten + nassen) Tag, ist mir die Bedeutung von Musik wieder bewusster geworden. Je nach Musikrichtung, Band bzw. Lied, hat sie für mich andere Formen und Farben.
Heute war Freedom Call genau das Richtige, denn deren melodischer (Speed-) Metal erzeugt in meinem “inneren Raum” orange-gelb-golden-farbige fröhlich tanzende metallartige Schnipsel oder Linien, wodurch ich zumindest teilweise verhindern konnte, dass das träge und schwere Grau von Draußen sich auch dort zu sehr einnistete.
Dieses “Musik als Formen sehen” kann man auch unter Synästhesie rechnen und ist anscheinend nicht bei jedem gleich.
Auch darunter fällt, dass z.B. jeder Wochentag eine bestimte Farbe hat, die Woche oder auch Monat im “inneren Raum” eine feste Form hat. Das Jahr ist bei mir beispielsweise eliptisch und je nach Datum ist die Stelle “markiert”.
Auch mein Alphabet oder die Zahlen sind jeweils in einer bestimmten (gleichen) Farbe oder sogar mit einer Art Charakter. Die 3 und 5 sind z.B. Rot, die 7 eher gelb-orange-glänzend. Das A ist blau-schwarz, das O rot oder das S schwarz.
Woher das ursprünglich kommt ist nicht endgültig erforscht. Für mich ist es immer schon so und auch oft hilfreich (wenn man z.B. die Zahlen als Tabelle vor sich hat und damit leichter rechnen kann oder wenn im “inneren Kalender” wichtige Tage “markiert” sind). Hilfreich war es aber auch, als mir bewusst wurde, dass das keinesfalls bei allen Menschen so ist, da so manche Missverständnisse geklärt wurden.
Problematisch kann es evtl. werden, wenn z.B. Schilder von S-Bahnen in einer Farbe sind, die absolut nicht zur Bezeichnung passt. So ist die S5 im Plan gelb, doch es würde viel eher Rot passen (bei anderen “Synästhetikern” kann es eine ganz andere Farbe sein). Auf der einen Seite kann diese Vernetzung also helfen, sich etwas einzuprägen auf der anderen Seite kann es damit eher verwirren, wenn man am Ende nicht mehr weiß, ob man jetzt in die S5 steigen wollte oder in die “rote Linie”.
Es gibt noch weitere (teilweise sehr extreme) Ausprägungen der Synästhesie, bei denen beispielsweise Formen geschmacklich wahrgenommen werden oder gefühlt.
Kurzer Text zu einem sehr komplexen Thema (vor allem, wenn man davon noch nie gehört haben sollte) und nicht einmal Fotos zum Anschauen… – so ist das halt an manchen grauen Tagen – man lebt von den inneren Bildern 🙂